Andreas Kälin ist zweifacher Top-10 Finisher an der Duathlon Langdistanz WM bei der Elite, U23 Duathlon Schweizermeister 2014 und Mitglied der Duathlon-Nationalmannschaft. www.andreaskaelin.com.
Die Herausforderungen der Wettkampfverpflegung
Ohne eine gut abgestimmte Verpflegungsstrategie geht im Ausdauersport nicht viel, sei es im Training oder während einem Wettkampf. Gerade bei längeren Belastungen von mehr als zwei Stunden gewinnt die Verpflegung einen immer höher werdenden Stellenwert, möchte man doch keine Leistungseinbusse hinnehmen oder gar komplett einbrechen. Eine perfekte Verpflegungsstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist sehr individuell.
Die ideale Verpflegungsstrategie kann zum Beispiel von der Intensität des Wettkampfs abhängig sein. Gerade bei sehr intensiven Belastungen kann es schwierig bis unmöglich sein, einen Riegel zu sich zu nehmen und daher ist eine flüssige Verpflegung vielmals besser geeignet. Bei einem sehr langen Traillauf mit niedrigen Intensitäten kann aber feste Nahrung durchaus eine gute Alternative sein. Da unser Körper nur eine beschränkte Anzahl an Kohlenhydraten pro Stunde aufnehmen kann, ist die korrekte Menge auch ein weiterer wichtiger Faktor.
Viele von uns hatten wohl schon einmal einen Hungerrast. Genau dies gilt es bei einem Wettkampf tunlichst zu vermeiden, da man sich danach kaum mehr davon erholen wird. Im Training sollte dies ebenfalls vermieden werden, da die Regeneration ansonsten um ein Vielfaches länger dauert.
Ich selbst habe Jahre gebraucht, um für mich die passende Strategie für die Langdistanz zu finden.
Kurze und hochintensive Belastungen
Bei kurzen und intensiven Belastungen von bis zu einer Stunde setze ich mit dem Isotonic Energy Plus auf eine flüssige Verpflegung während dem Rennen. Noch wichtiger ist für mich aber die Einnahme eines Power Gels (Energy Gels mit Koffein) 10 Minuten vor dem Start. Durch die flüssige Konsistenz fällt das Nachspülen mit Wasser weg, womit ich mir unnötigen Stress vor der Startlinie erspare.
Wettkämpfe mit einer Dauer von zwei bis vier Stunden
Um die Startphase nicht zu verschlafen, setze ich auch hier auf ein Energy Gel mit Koffein 10 Minuten vor dem Start. Um den Magen so wenig wie möglich zu belasten, verpflege ich mich danach bis zum Ende des Rennens nur flüssig. Auf dem Fahrrad führe ich neben einer Flasche mit Wasser eine weitere Flasche gefüllt mit ca. 5 bis 6 Energy Gels mit. In regelmässigen Abständen verpflege ich mich aus diesem Gel-Bidon und versorge mich so mit genügend Energie. Die Flasche mit Wasser dient dazu, dass meinem Körper Flüssigkeit zugeführt wird. Der grosse Vorteil dabei ist, dass die Wasserflasche austauscht werden kann und man somit nicht auf ein Produkt des Veranstalters angewiesen ist. Zusätzlich kann der Körper bei grosser Hitze mit dem Wasser heruntergekühlt werden.
Langdistanz Wettkämpfe mit einer Dauer von mehr als vier Stunden
Bei Wettkämpfen mit den längeren Distanzen fülle ich meinen Bidon mit bis zu 12 Energy Gels. Mein Geheimtipp: Mische die Geschmacksrichtung Mango und Orange für ein noch besseres Geschmackserlebnis. Zusätzlich nehme ich nach Rennhälfte ca. alle 45 Minuten eine Salztablette ein, um Krämpfe vorzubeugen. Auf dem abschliessenden Lauf sorgen je nach Dauer 1 bis 2 Energy Gels Cola für die nötige Energie bis zur Ziellinie. Daneben setze ich auf Cola in flüssiger Form an den Verpflegungsposten.
Nach einem Wettkampf nehme ich so schnell wie möglich einen Protein Shake oder einen Protein Bar zu mir. Dadurch wird die Regeneration unmittelbar nach der Ziellinie optimal eingeleitet.
Drei Tipps von Andreas Kälin für einen erfolgreichen Wettkampf
- Wettkampfverpflegung ist sehr individuell! Was bei anderen funktioniert, muss nicht zwingend bei dir klappen.
- Teste deine Wettkampfverpflegung immer vor einem wichtigen Rennen!
- Wettkampf ist nicht gleich Training. Dein Körper reagiert unter Umständen in einem Wettkampf anders als auf die Verpflegung als vorher im Training.