Es wird stets kontrovers diskutiert, ob Nahrungsergänzungsmittel wirklich sinnvoll sind. Klar ist, dass wir als Supplement-Anbieter kaum komplett von deren Verwendung abraten werden. Klar ist aber auch, dass unsere Positionierung nicht von ungefähr kommt.
Erfahre in diesem Blogbeitrag, warum die fortwährende Debatte dafür oder dagegen ziemlich unnötig ist und wann Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind. Aber von vorne.
Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die dazu bestimmt sind, die normale Ernährung zu ergänzen. Sie bestehen aus Einfach- oder Mehrfachkonzentraten von Vitaminen, Mineralstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung und werden in dosierter Form in Verkehr gebracht.
So der Wortlaut im Schweizer Gesetz. Die Definition trägt es bereits in sich: Nahrungsergänzungsmittel dienen der Ergänzung der normalen Ernährung – keineswegs als Ersatz für eine abwechslungsreiche Ernährung. Und dieser Hinweis, der in diesem Stil auf jeder Produktverpackung versteckt ist, hat seine Berechtigung.
Denn manche Menschen nehmen Vitamine, Mineralstoffe und Co. ein, um sich den Aufwand einer ausgewogenen Ernährung zu ersparen. Ein paar Kapseln, und die Sache ist – im wahrsten Sinne des Wortes – gegessen. Doch Nahrungsergänzungsmittel mit isolierten Wirkstoffen sind der Nährstoffaufnahme durch die Nahrung keineswegs ebenbürtig. Unter anderem, da die Nahrung gleichzeitig viele andere, wertvolle Inhaltsstoffe liefert, und weil gerade deren Zusammenspiel oft wichtig ist.
Sinnvolle Nahrungsergänzung: Eine differenzierte Perspektive
Die Diskussion um Nahrungsergänzungsmittel wird also primär durch die – zugegebenermassen verlockende – Verwendung als Nahrungsersatz befeuert. Sie kratzt am Konzept der ausgewogenen Ernährung als dem „Non plus ultra“, obwohl deren Stellenwert ausser Frage steht. Dass Nahrungsergänzungsmittel im Idealfall nicht benötigt werden und nur als gezielt eingesetztes Extra sinnvoll sind, sollte als grundlegende Prämisse gelten.
Die Frage „Ausgewogene Ernährung oder Nahrungsergänzung?“ sollte der Frage „Wann Nahrungsergänzung trotz ausgewogener Ernährung?“ ein für alle Mal weichen.
Und dieses wort- und sinngemässe Verständnis von Nahrungsergänzungsmitteln ermöglicht nun eine sachliche Betrachtung ihrer Einsatzgebiete – losgelöst von „Ernähre dich doch einfach ausgewogen!“ und „Sowas braucht man eh nicht!“. Denn es gibt einige Umstände, die eine zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen erfordern.
Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln ist unter diversen Umständen empfehlenswert. Dies betrifft Situationen oder Lebensbedingungen, die einen erhöhten Nährstoffbedarf mit sich ziehen, durch die die Nährstoffaufnahme oder -produktion eingeschränkt ist, bei denen das Risiko für ein Defizit erwiesenermassen erhöht ist oder ein Mangel besonders kritisch wäre. Eine grobe Übersicht:
- Durch intensive körperliche Aktivität, insbesondere Leistungssport, einen anstrengenden Beruf oder Stress kann sich der Bedarf gewisser Nährstoffe deutlich erhöhen. Was normalerweise zur Deckung des Nährstoffbedarfs reicht, genügt für diese Personen nicht immer. Zum Beispiel ist der Magnesiumbedarf bei Sportlern höher, da über den Schweiss Magnesium ausgeschieden wird.
- Diverse Erkrankungen und Resorptionsstörungen können zu einem erhöhten Nährstoffbedarf führen.
- Im Kontext der Schwangerschaft gibt es einige Nährstoffe, deren Supplementation für eine optimale Entwicklung des Fötus allgemein als sinnvoll erachtet wird. Dies betrifft vor allem Folsäure, Jod sowie allenfalls Omega 3 und Eisen.
- Bestimmte Ernährungsweisen sind ein stark begünstigender Faktor für Nährstoffdefizite. Gerade die vegane Ernährung ist bekannt für den damit einhergehenden Nährstoffmangel, allen voran Vitamin B12. Auch aus weiteren Ernährungsgewohnheiten lassen sich Defizite ableiten. Wird zum Beispiel kaum Fisch konsumiert, ist ein Omega-3-Defizit wahrscheinlich.
- Im Seniorenalter kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein. Besonders hervorzuheben ist Vitamin D3, dessen körpereigene Produktion sich im Alter erheblich reduziert.
- Auch bei der Einnahme von Medikamenten können Nährstoffdefizite auftreten und eine Supplementation sinnvoll sein. Die gleichzeitige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten solltest du sicherheitshalber mit einer medizinischen Fachperson absprechen.
Wie weiss ich, ob ich Nahrungsergänzungsmittel brauche?
Auch wenn eine der obigen Situationen auf dich zutrifft, kann dein Nährstoffstatus in einem idealen Bereich liegen. Genauso können aber auch andere Nährstoffe defizitär sein. Die klassischen Empfehlungen sind also weder allgemeingültig noch abschliessend und dienen lediglich als Wegweiser. Und damit nicht genug: Eine der obigen Situationen kann auch zutreffen, ohne, dass du dir dessen bewusst bist.
Der einzige Weg, um zuverlässig festzustellen, ob ein Mangel vorliegt und was genau in welchem Ausmass fehlt, ist ein Blutbild.
Symptome sind zwar wichtige Hinweise, gleichzeitig aber auch schwierig zu interpretieren. Denn Mangelzustände zeigen sich auf unterschiedliche Arten und viele Beschwerdebilder überschneiden sich. Gewisse Defizite machen sich ausserdem nicht oder nur verzögert in Form von offensichtlichen Symptomen bemerkbar.
Ohne offizielle Befunde lässt sich also oft nur durch Ausprobieren herausfinden, ob Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind. Dazu kann das vermutlich passende Produkt für drei Monate gemäss Empfehlung eingenommen und bei Nichterfolg wieder abgesetzt werden. Besteht beispielsweise bei brüchigem Haar der Verdacht auf einen Biotin-Mangel, lässt sich dieser durch die Supplementation von Biotin Tabletten bestätigen oder verwerfen.
Zu bedenken dabei: Eine Supplementation hat nicht immer erkennbare Effekte zur Folge. Wenn du zum Beispiel aufgrund fischarmer Ernährung Omega 3 einnimmst, wartest du auf einen spür- oder sichtbaren Effekt vermutlich vergebens. Wünschst du dir diesbezüglich Klarheit, kann wiederum nur ein Blutbild Aufschluss geben.
Ebenfalls entscheidend: Wenn du neue Nahrungsergänzungsmitteln in der Erwartung eines bestimmten Effektes ausprobierst, tue dies immer einzeln. Durch das gleichzeitige Einführen mehrerer Produkte wird es praktisch unmöglich, allfällige Effekte den einzelnen Produkten zuzuschreiben.
Sind Monopräparate oder Kombipräparate sinnvoller?
Bei vielen der obengenannten Situationen und erst recht bei einem bekannten Nähstoffdefizit werden Monopräparate deinen Bedürfnissen gerecht. Sie eignen sich am besten, um Nährstoffdefizite ganz gezielt auszugleichen.
Kombipräparate hingegen können aus folgenden Gründen sinnvoll sein:
- Sind verschiedene Defizite wahrscheinlich oder bestätigt, ist die Einnahme kombinierter Präparate (falls existent) bequemer als die Supplementierung mit mehreren Monopräparaten. Beim Ausgleich einer veganen Ernährung können mit Vitamin B12 Vegan Vital gleich mehrere kritische Nährstoffe zugeführt werden (Vitamin B12, B2, B6, D3, Folsäure, Selen, Calcium).
- Nährstoffe können sich im Hinblick auf ein übergeordnetes Ziel ergänzen. Um stark beanspruchte Gelenke nährstofftechnisch zu unterstützen, eignet sich beispielsweise Gluco-Chondro MSM Komplex.
- Gewisse Nährstoffe arbeiten besonders gut zusammen – man nennt sie auch Synergisten. Vitamin C verbessert zum Beispiel die Aufnahme von Eisen. Um einen Eisenmangel zu beheben, nimmst du Eisen also idealerweise mit Vitamin C ein – zum Beispiel mit unseren Eisen Plus Tabletten.
- Du kannst Nahrungsergänzungsmittel auch präventiv einsetzen. In diesem Fall bieten sich Kombipräparate mit moderater Wirkstoffdosierung an. Multivitamin Tabletten liefern Vitamin B1, B2, B6, B12, C, D3, E, K2, Niacin, Pantothensäure, Biotin, Folat und die Vitamin-A-Vorstufe Beta Carotin – alles in der bioverfügbaren und bioaktiven Form.
Sinnvolle Nahrungsergänzung: Was nun?
Die zuvor beschriebenen, teilweise leider zwangsläufig etwas vagen Ansätze und Eventualitäten lassen sich grob auf folgende Leitsätze herunterbrechen:
- Nimm nichts ein, wofür es gar keinen Anhaltspunkt gibt.
- Der zuverlässigste Anhaltspunkt ist ein regelmässiges Blutbild. Damit hast du nicht nur eine sichere Grundlage für die Wahl von Nahrungsergänzungsmitteln, sondern auch eine regelmässige Kontrolle über deren Wirksamkeit und deinen Nährstoffstatus.
- Weitere Anhaltspunkte ergeben sich aus dem Lebensstil, gesundheitlichen Voraussetzungen und allfälligen Symptomen. Informiere dich, welche Nährstoffe in deiner Ernährung zu kurz kommen, wovon du einen erhöhten Bedarf haben könntest oder weshalb du ein erhöhtes Risiko für einen Mangel aufweisen könntest.
- Für den gezielten Ausgleich von einzelnen Nährstoffdefiziten eignen sich Monopräparate. Für den präventiven Einsatz, ein übergeordnetes Ziel, synergetische Wirkungen oder den Ausgleich mehrerer Defizite passen Kombipräparate.
Und auf dich alleine gestellt bist du sowieso nicht: Bei Unsicherheiten und Fragen zur Produktauswahl hilft dir unser Kundensupport-Team gerne. Wir sind von Montag bis Samstag, 07:00 - 21:00 Uhr, unter der Gratisnummer 0800 400 430 oder jederzeit per E-Mail erreichbar.